Ich hatte die Negative lange Zeit einfach auf dem Schreibtisch liegen. Teile davon hatte ich eingescannt. Ich finde es immer schwierig digital und analog unterwegs zu sein. Man arbeitet durch den Wechsel zwischen den Medien nicht so konzentriert und neigt zum schludern. Hagia Sophia weiterlesen
Archiv der Kategorie: Istanbul
5 Tage Istanbul (8)
Der letze Tag
(Der letzte Teil meines Reiseberuchtes steht nach dem Abschlag auf den Sultanahmetplatz sicher unter keinem guten Stern. Und momentan würde ich es mir auch verkneifen nach Istanbul zu fahren. Trotzdem würde es mir auch falsch erscheinen diesen Teil nicht zu verlffentlichen. Als wir im Sommer die Reise antraten war uns klar, das die Wahrscheinlichkeit von Anschlägen gegenüber dem Frühjahr massiv zugenommen hat. Allerdings hatten wir eher mit Attentaten der Pkk auf öffentliche Einrichtungen gerechnet. Tatsächlich kam es auf unserer Reise zu einem Anschlag auf eine türkische Polizeistation, der drei Menschenleben forderte, allerdings 30 Km von der Innenstadt entfernt, so dass wir uns nicht in unmittelbarer Gefahr befanden. Der Rest unserer Familie war dennoch in heller Aufregung. Sogar mein Vater mit seinen fast 80 Jahren hat mich umgehend im Hotel angerufen, um erleichtert festzustellen, dass uns nichts passiert ist. Trotzdem macht es einen schon ziemlich paranoid. 5 Tage Istanbul (8) weiterlesenFünf Tage Istanbul (7)
Drunter und Drüber
Heute geht auf unserer Reise tatsächlich drunter und drüber. Elias hat diesen Tag für uns zusammengestellt. Wir wollen das goldene Horn über die neue futuristische U-Bahn-Brücke überqueren, den Bosporus über eine der großen Brücken überqueren und schließlich mit der Marmaray unter dem Bosporus wieder zurück.
Das ganze funktioniert folgender Maßen. Man nimmt die Straßenbahn hinunter nach Eminimö. Dort steigt man aus und läuft die etwa 300 Meter zur Metrostation Haliç. Die Haltestelle liegt auf einer Brücke in der Mitte des Goldenen Horns. Die Brücke verfügt sowohl über Treppen als auch über Aufzüge. Besonders spannend sind die Aufzüge von der Fußgängerebene zu den Gleisen, da diese, wie in einem James Bond Film einfach über dm Wasser zu schweben scheinen. Man hat das Gefühl, als würden sich gleich eine Falltür unter den Füßen öffnen und man würde mitten in goldene Horn befördert.
Von hier aus nehmen wir die U-Bahn in Richtung Haciosman. An der Station Mecidiyeköy steigen wir aus. Jetzt geht es mit dem Metrobus weiter. Der Bus ist leicht zu finden, man muss nur einen Eingang zu der Hochstraße finden, dann ist auch der Bus ausgeschildert. Über die Hochstraße geht es mit dem Bus über große Bosporusbrücke auf die asiatische Seite. In Unzunçayir steigen wir aus und suchen die Metrostation Ünalan. Dort angekommen geht es mit der M4 Richtung Kadiköy. Nach zwei Stationen kann man in Ayrilik Çeşmesi in die Marmaray Richtung Kazliçeşme umsteigen. Nach zwei weiteren Stationen hat man den Bosporus unterquert und gelangt über den Bahnhof Sirkeci wieder in die Altstadt. Doch, wie ihr im Folgenden lesen könnt kam es gar nicht so weit:
Fünf Tage Istanbul (6)
Eyüp
Später am Nachmittag, wir hatten uns in unserem Hotel etwas ausgeruht, packt uns wieder die Unruhe. Ich mache den Vorschlag die von Eyüp-Sultan-Moschee zu besuchen. Die Moschee liegt unterhalb eines Hügels, über den sich der muslimische Friedhof zieht. Mit ihrem Bau wurde 1458 begonnen und sieht man davon ab, dass sie mehrmals abgerissen und neu aufgebaut wurde, ist sie eine der ältesten Moscheen der Stadt. Mit einer Seilbahn gelangt man hinauf zu einem kleinen Café mit einer Aussichtsplattform . Von dort aus läuft man schließlich über den Friedhof hinunter bis zur Moschee. Das ist in sofern etwas speziell, als dass sie in unserem Reiseführer nicht mehr eingezeichnet ist, weil sie ziemlich weit, jedenfalls für Reiseführer, im Golden Horn liegt. Das goldene Horn ist ein Fluss, der die europäische Seite Istanbuls in zwei Teile teilt. Auf der einen Seite die historische Altstadt mit den christlich orthodoxen Vierteln auf deren anderen Seite das neue Istanbul mit Industrieanlagen und den neuen Banken und Geschäftsvierteln.
Fünf Tage Istanbul (5)
Sightseeing
Heute widmen wir uns dem ganz profanen Sightseeing in der Altstadt Istanbuls. Der erste Punkt auf unserem Plan ist der Besuch des „versunkenen Palastes“, der uralten Zisterne im Untergrund. Schauplatz unzähliger Romane und Krimis. Der Eingang liegt in einem kleinen Haus, in welches witziger Weise jede Menge Menschen hinein gegen aber niemand mehr heraus kommt. Wir gehören heute auch dazu. Im Innern ist das Klima kalt und feucht. Über eine hölzerne Treppe gelangt man hinunter in den Wasserspeicher. Die zahlreichen Säulen sind in orangefarbenes Licht getaucht. Folgt man den Stegen durch die Halle gelangt man natürlich auch zu den umgekehrten Medusenköpfen. Man geht davon aus, dass diese Köpfte ursprünglich für andere Säulen gedacht waren, jedoch Fehler aufwiesen und schließlich hier verbaut wurden. Ich dachte immer dass die Medusenhäupter ungefähr die Größe eines menschlichen Kopfes haben, aber in Wirklichkeit sind sie mit einer Breite von gut einem Meter viel beeindruckender als in meiner Vorstellung.