Fünf Tage Istanbul (5)

Der versunkene Palast

Der versunkene Palast

Sightseeing

Heute widmen wir uns dem ganz profanen Sightseeing in der Altstadt Istanbuls. Der erste Punkt auf unserem Plan ist der Besuch des „versunkenen Palastes“, der uralten Zisterne im Untergrund. Schauplatz unzähliger Romane und Krimis. Der Eingang liegt in einem kleinen Haus, in welches witziger Weise jede Menge Menschen hinein gegen aber niemand mehr heraus kommt. Wir gehören heute auch dazu. Im Innern ist das Klima kalt und feucht. Über eine hölzerne Treppe gelangt man hinunter in den Wasserspeicher. Die zahlreichen Säulen sind in orangefarbenes Licht getaucht. Folgt man den Stegen durch die Halle gelangt man natürlich auch zu den umgekehrten Medusenköpfen. Man geht davon aus, dass diese Köpfte ursprünglich für andere Säulen gedacht waren, jedoch Fehler aufwiesen und schließlich hier verbaut wurden. Ich dachte immer dass die Medusenhäupter ungefähr die Größe eines menschlichen Kopfes haben, aber in Wirklichkeit sind sie mit einer Breite von gut einem Meter viel beeindruckender als in meiner Vorstellung.

Diese Zisterne hat Istanbul in Krisenzeiten mit Wasser versorgt.

Diese Zisterne hat Istanbul in Krisenzeiten mit Wasser versorgt.

Einer der riesigen Medusenköpfe

Einer der riesigen Medusenköpfe

Wir erblicken das Licht der Sonne schließlich einen Straßenblock weiter nördlich, in Sichtweite der Hagia Sofia. Jenem uralten Gebäude, erst Kirche, dann Moschee und schließlich Museum. Hier muss man sich etwas länger anstellen um in das Innere zu kommen. Die Hagia Sofia ist vor allem eines nämlich groß. Aber irgendwie wirkt sie auch von der Zeit ziemlich mit genommen. Im Innenraum nimmt ein Gerüst fast ein Drittel des Innenraums ein. Es gibt Leute die behaupten, dass die Arbeiten an der Kuppel nur deswegen gemächlich angehen, weil man befürchtet, dass der türkische Staatspräsident die Hagia Sofia wieder in eine Moschee verwandeln will. Aber wer weiß das schon, Istanbul ist voll von Gerüchten und Verschwörungstheorien. Von der Empore aus hat man einen schönen Blick in den Innenraum und man findet natürlich auch das Graffiti von Halva dem Wikinger auf einer der umlaufenden Geländer. Die Hagia Sofia mag vielleicht geschichtlich interessant sein, rein optisch jedoch ist die belebte blaue Moschee beeindruckender. Und so beenden wir unseren Besuch und machen uns auf in den großen Basar.

 

Hagia Sophia

Hagia Sophia

Der große Basar hat mich wenn ich ehrlich bin etwas enttäuscht. Irgendwie ähnelt er frappieren einem modernen Shoppingcenter. Alles etwas enger vielleicht. Aber es ist im Grunde eine überdachte Mall mit vielen kleinen Läden. Wenn man nicht genau weiß was man sucht ist der Basar recht unübersichtlich. Außerdem werden an vielen Ständen die gleichen Produkte angeboten. Alles sehr auf Touristen eingestellt. Außerdem kann man natürlich nichts kaufen ohne zu feilschen. Allein schon aus dem Grund weil die Händler die Preise astronomisch hoch ansetzen. Zu allem Überfluss bekommt man viele Dinge hier dann auch in den Fußgängerunterführungen am goldenen Horn oder am Station zu Preisen, die man hier selbst mit feilschen nicht heraus holt. Wenn man auf Schmuck, Leder oder Teppiche aus muss man sich schon gut auskennen um nicht übervorteilt zu werden. Wir drehen also nur eine kurze Runde und suchen uns schließlich etwas zu essen bevor wir ins Hotel zurückkehren.

 

Blick aus der Hagia Sophia auf die Altstadt

Blick aus der Hagia Sophia auf die Altstadt

(Zugegeben dieser Vormittag war nicht sonderlich spannend. Aber dafür geht es in der nächsten Folge tief in das goldene Horn hinein zur Sultan Eyüp Moschee und mit der Seilbahn auf den Friedhof. Fortsetzung folgt.)

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