Die letzten ihrer Art

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Der Fuji FP-100 C Farb- Sofortbildfilm steht mit Sicherheit ganz oben auf der Artenschutzliste der vom Aussterben bedrohten Filme. Einst waren sie aus den Studios nicht wegzudenken. Zu Dutzenden langen sie immer irgendwo herum. Polaroid hatte den Trennbildfilm zum Quasistandard erhoben. Überall wo Profis am Werk waren wurden mit diesen Filmen auf schnelle und einfache Art und Weise Belichtungsverhältnisse und der Bildaufbau geprüft. Das die Bilder mit rund zwei Mark recht teuer waren störte damals niemanden. Auch viele Künstler arbeiteten mit diesem Material. Nachdem dem Niedergang der Firma Polaroid war und ist Fujifilm der einzige Hersteller dieses Sofortbildfilms. Allerdings lohnt sich auch für die Produktion bei sinkenden Verkaufszahlen kaum noch. Man konzentriert sich dort lieber auf die umsatzträchtigen und selbst von der Netzgemeinde gehypten Instax Filme, dem kleineren Pendant zu dem vom Impossible wiederbelebten 600er Polaroidfilm.

In diesem Zuge hat Fuji dann auch die Produktion und vor allem auch die Vielfalt der Filme stark zurück gefahren. Als erstes wurden die Filme im 4×5″ Format eingestellt. Anschließend wurde die Produktion der beiden  Schwarz-Weiss Filme FP-400 B (400° ASA)  und FP-100-B eingestellt und vor kurzem schließlich auch der FP-3000 B mit seinen 3000 ASA (hier nochmal alle Filme im Überblick).

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Linhof mit Polaroidrückteil. Das Objektiv, ein Rodenstock Eurynar vom Anfang des letzten Jahrhunderts sorgt auf Grund fehlender Vergütung für die traumhafte Überstahlung in den Lichtern.

Der FP-100 C ist also tatsächlich der letzte seiner Art, wenn man von den Rettungsversuchen von Impossible für den 8×10″ Trennbildfilm (der Film braucht sowohl eine spezielle Kassette als auch einen Prozessor, der den Entwicklungsvorgang einleitet) und der Wiederbelebung des 55er Polaroid Positiv-Negativ (als einzeln verpackte Filme für den speziellen 4×5″ Filmhalter) durch New55 absieht. Grund genug für mich das Phänomen Sofortbild weiter auszuloten. Schließlich kann man bei dem FP-100 nicht nur das Positiv scannen, um es weiterzuverarbeiten, sondern man kann auch das Negativ bleichen, um eine scanfähige Durchlichtvorlage zu erhalten.

Mit Polaroid zu arbeiten, hat für mich immer etwas Entspannendes. Ich muss mich nicht so sehr mit der Technik auseinander setzen. Auf der anderen Seite ist es aber wiederum auch spannend bei der Geburt eines Bildes dabei zu sein.

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