Trennbildfilme kann man natürlich auf verschiedene Arten belichten. Ich für meinen Teil wollte schon immer so eine riesige Polaroid Messsucherkamera haben. Ich fand es schon immer unheimlich cool mit so einem Teil herumlaufen. Als ich dann vor eineinhalb Jahren eine in einem Fotogeschäft für kleines Geld entdeckte, gab es natürlich kein Halten mehr. Allerdings war mir da auch noch nicht klar, welchen Frust ich mir damit ein handeln würde.
Das ich Kamera auf andere Batterien umrüsten musste war mir von Anfang an klar. Mein Sohn hat mir dann auch gleich ohne viel Federlesens einen Halter für zwei 1,5 V AAA Batterien eingelötet. Und siehe da die Kamera löst aus. Voller Enthusiasmus packe ich also einen Filmpack in die Kamera, mache das erste Bild und rasch. Die Papierlasche des Films reist, das Bild bleibt in der Kamera. Also Film raus rumgefrickelt, reingesteckt, Bild gemacht und das Spiel beginnt von vorn. Der Filmpack steckt einfach so fest in der Kamera, dass die Bilder nicht heraus kommen.
Nach der Recherche im Netz dann die Ernüchterung. Ausgerechnet bei meinem Model gibt es Probleme mit den Plastikrückseiten der Filmkassetten. Die einen sagen es sind die Andruckfedern, die zu stark drücken. Für die anderen ist es der Timer auf der Rückseite. Marcs Aussage, dass es reicht die Rückseiten der Fuji-Kassetten gegen die Original-Rückwände der alten Polaroid-Kassetten zu tauschen, löst bei mir auch keinen Jubel aus. Ich bin eben nicht so der Bastelfreak. Frustriert wandert die Kamera erstmal in eine Ecke meines kleinen Studios und die restlichen Polas in das Rückteil meiner Linhof.
Zwischen den Jahren hatte ich dann wieder etwas Zeit und Lust das Ganze nochmal anzugehen. Als erstes habe ich die Kamera durch geschaut und festgestellt, dass die Rollen ziemlich klemmten. Mit etwas Kriechöl konnte dem schnell abgeholfen werden. Anschließend habe ein paar Trockenübungen gemacht, um Rückwand der Fuji-Kassette gegen das Original zu tauschen. Eigentlich ziemlich simpel. Die Kassette etwas zusammen drücken und die Rückwand ein wenig nach hinten schieben und schon ist sie draussen. Die Metallwand wird dann genauso drauf geschoben. Wenn sie etwas locker sitzt ist das kein großes Problem, da in der Kamera nirgends hin rutschen kann.
Dann der große Augenblick. Das Bild machen und an der Lasche ziehen. Mit einem sanften Ssst habe ich das Sandwich in der Hand und zwei Minuten später halte ich das fertige Bild in der Hand. Nun kann das Frühjahr kommen. Die kalten Temperaturen sind ja nix für die Polaroids.