Ich war seit langem mal wieder in Frankfurt. Dieser Stadt in der für mich alles begann. Das Leben, die Liebe und der ganze Rest. Wohnen möchte hier nicht mehr. Irgenwie hat sich die Stadt nicht zum Besseren verändert. Es fehlt ihr mittlerweile die Gemütlichkeit, das Provinzielle. Echte Frankfurter scheinen selten zu sein und Unterschied zwischen reich und arm tritt hier in aller Deutlichkeit zu Tage.
Aber was sage ich?! Ich habe schließlich hier zu einer Zeit gelebt, in der Menschen auf offener Straße oder in den Clubs erschossen wurden. Aus welchen Gründen auch immer .
Jedenfalls hatte ich ein wenig Zeit, um um den Bahnhof herum und im Bankenviertel zu fotografieren. Heraus gekommen sind dabei körnige Lithprints, die den rauhen Charme der Stadt zu unterstreichen scheinen. Das Wetter war kalt und nass und am Ende konnte ich die Stadt noch nicht einmal verlassen, weil die Bahn den Verkehr wegen Sturm eingestellt hat.
Zur technischen Seite: Alle Bilder sind mit der Fuji GS645 mit 60mm Weitwinkel auf 120er Rollfilm entstanden. Die Filme einen Ilford 400 Delta und einen 3200 Delta, jeweils um eine Blende gepusht. Der 3200er wurde dann auf 1600 ASA belichtet, weil die Entwicklung in A 49 nicht mehr Empfindlichkeit zulässt (ebenso wenig wie die Fuji) zulässt.
Im Grunde sollte diese Serie aber auch nur ein Test sein für meine nächste Reise. Aber vielleicht werde ich mir nochmal eine Woche Zeit nehmen, um dieses Projekt weiterzuverfolgen.
Tja, wie schnell die letzten zwei Monate vergangen sind. Erst haben wieder wir uns zusammenraufen müssten, nach dem mein Sohn nach einem Jahr in China zurück nach Haus gekehrt. Nun geht es wieder anders hereum , da beide Söhne in ein paar Woche wieder für einige Monate nach Asien aufbrechen.
Ich selbst werde mich in gut sechs Wochen auf den Wege nach Usbekistan machen. Ich bin gespannt was mich dort erwartet. Liest man die Reisehinweise des Auswärtigen Amtes bekommt man die Vorstellung von einem totalitären Post-Sowjet-Staat, gepaart mit den Oasenstädten der Seidenstraße. Alles in Allem eine spannende Gegensätze. Ich auch schon eifrig dabei mich einzulesen und plane mal ein irgendwie wieder ein Buch darüber zu machen, obwohl das natürlich bei einer zwei wöchigen Gruppenreise in ein gänzlich unbekanntes Land fast unmöglich ist. Aber ich brauch nun mal einen Antrieb und eine Struktur an der ich mich abarbeiten kann oder die ich auch umwerfen kann, wenn ich einfach meine Ruhe haben will.