Sven am Wasserfall (hat Daniela gemacht)

Wasser- und Schadensfälle

Tad Lo Wasserfall

Tad Lo Wasserfall

Auf meiner Reise standen auch einige große Wasserfälle auf dem Programm.  Normale Aufnahmen mit “eingefrorenem” Wasser sollten kein Problem darstellen da, das wusste ich noch vom letzten Mal, Licht an sich im Überfluss vorhanden ist. Für die Langzeitaufnahmen die ich machen wollte bedeutete dies jedoch, dass ich auf jeden Fall ein Stativ  und auch einen 1000-fach Graufilter (Reduktion um 10 Blendenstufen) benötigte.

Als Stativ hatte ich ein Cullmann Nanomax 200T dabei.  Da ich normalerweise lieber aus der Hand fotografiere, hatte ich das gute Stück 2011 nur als Alibi gekauft.  Es ist mit 28 cm Packmaß sehr klein und mit knapp 900 g  sehr leicht. Ausserdem verspricht der Hersteller Belastbarkeit bis 2 Kg und 10 Jahre Garantie bei Registrierung. Es gab damals aber schlichtweg auch noch keine so kompakten Stative.

Zwillingswasserfall Tad Fane

Zwillingswasserfall Tad Fane

Kommen wir nun zum Handling. An den Wasserfällen  ist es nass, rutschig und man hat es mit unebenem Untergrund zu tun. Von daher war ich auch froh, dass das Cullmann nicht allzu schwer war.  Den Stativkopf hatte vorher vorsorglich mit einer Schnellkupplung ausgestattet. Dieser Teil der Operation ging  dann auch immer verhältnismäßig gut. Mit 7Kg Rucksack die nassen Holztreppen runter, aufpassen das man nicht ausrutscht, das Stativ aufgebaut und die Kamera in die Kupplung eingerastet. Der Sprühnebel der Wasserfälle, was in etwa hierzulande mit einem feinen Nieselregen vergleichbar wäre, konnte Kamera und Objektiv (die Pentax K-5 und das 18-135er Zoom sind abgedichtet) nicht viel anhaben. Ich aber war nach spätestens 5 Minuten klatsch nass.

Sven am Wasserfall (hat Daniela gemacht)

Sven am Wasserfall (hat Daniela gemacht)

Und wie man oben sieht, ist das Stativ wirklich sehr winzig. Murphys Gesetz sag dann auch, dass immer ausgerechnet wenn der Bildausschnitt stimmt irgendwo ein Stück Holz vom Geländer im Bild ist.  Nervig ist natürlich auch beim Wechsel ins Hochformat, dass der Bildausschnitt nach unten absackt, da die Kamera komplett im Kugelkopf gedreht werden muss. Bei solch einer Aktion zeigte sich dann glücklicherweise erst am Schluss, dass der Kugelkopf die Belastung nicht so leicht weg gesteckt hat. Beim einem der letzten Wasserfallbilder in Kambodscha versagte schließlich die Klemmung und  der Kpof mit samt Kamera schaute unglücklich zu Boden.

Tad Yuang Wasserfall

Tad Yuang Wasserfall

Die Firma Cullmann hat den Kopf zwar auf Garantie repariert, allerdings werde ich wohl für die nächste Reise etwas anderes einfallen lassen. Eine Option wäre den kleinen Kugelkopf gegen einen stabileren auszutauschen. Eine andere ein größeres Stativ mit zunehmen oder eben das Stativ nur noch für kleine spiegellose Kameras zu benutzen. Was ich auf jeden Fall schon getan habe, ist mir einen L-Winkel (L-Bracket) für die Kamera zu bestellen. Mit diesem ist es möglich die Kamera komplett um 90° zu drehen und sie sowohl im Hochformat als auch im Querformat auf die Schnellkupplung zu setzen.

Tad Lo Wasserfall

Tad Lo Wasserfall

Was die Belichtung der Bilder angeht so ist es sinnvoll auf die Lichter (in unserem Fall also auf das helle Wasser) zu belichten und ggf. mit einer Minuskorrektur von 1-1,5 Blendenstufen zu arbeiten.  Die hellen Stellen brechen bei dem vielen Licht sehr leicht auf und weisen dann keine Zeichnung mehr auf .

Die Langzeitbelichtungen mache ich immer manuell. Eine Usereinstellung der Kamera ist immer mit der “Stativeinstellung” belegt. Das heisst manuelle Einstellung,  ISO 100 und Autofokus und “Antiwackel” aus. Wenn ihr den Anti-Shake oder wie er auch immer bei euch heissen mag eingeschaltet lasst, führt dies unweigerlich zu Verwacklungen.  Scharfgestellt wird von Hand. Je nach Licht entweder mit aufgesetztem Filter auf dem Liveview oder eben Filter abnehmen-scharf stellen-Filter aufsetzen.  Dann habe ich unterschiedliche Zeit-Blenden-Kombinationen auspropiert. Ganz lange Zeiten von 30 Sekunden waren bei den Wasserfällen zu lang. Das Wasser hat keine Zeichnung mehr und das Bild sieht langweilig aus. Ich habe mich schließlich auf Zeiten zwischen 4 und 5 Sekunden eingeschossen. Das waren dann auch die Aufnahmen die am schärfsten waren.

Natürlich klappt nicht immer alles so wie man sich das vorstellt oder wünscht, aber das ist ja auch das tolle an der Fotografie, die Unvorhersehbarkeit. Digital ist nicht mehr so stark wie zu analog Zeiten, aber es gibt sie immer noch. Lange Zeiten und Displays die keine raw-Daten anzeigen können sorgen immer noch dafür, dass das endgültige Bild erst zu Hause entsteht und wir noch manche Überraschung erleben.

Tad Yuang Wasserfall

Tad Yuang Wasserfall

 

 

 

 

 

 

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