Der muslimische Friedhof

Xiva

Die Stadtmauer von Xiva

Die Stadtmauer von Xiva

Noch vor ein paar Jahren hätten wir uns über einen solchen Sommer gefreut. Gerade hier auf der Ostalb. Doch dieser Sommer ist anders als andere.  Dieser Sommer markiert einen Punkt von dem es keine Rückkehr gibt. Die Entwicklung kann nicht umgekehrt werden und verlangsamt auch nicht. Dieser Sommer ist der Anfang vom Ende. Vom Ende dessen was wir bisher als unser Leben kannten.

Kuppel einer Moschee

Kuppel einer Moschee

Die Menschen im Freibad scheinen das nicht zu merken. Alle sind fröhlich. Oder fast alle. Ein Team von Rettungssanitätern bahnt sich den Weg über die Liegewiese.  Später liege ich da und schaue in die Wolken, die sich zu immer größeren Türmen zusammenballen. Ein Segelflugzeug schraubt sich in der Thermik nach oben. Winzig klein unter einer hellgrauen Wolkenwand. Es ist als wollte es mich auf die Größe des Turms aufmerksam machen. Meine Gedanken schweifen zum Frühjahr. Als ich mit dem Bus nach Xiva unterwegs bin. Mitten in Usbekistan. An den Rand der Wüste Kysylkum.

Im Querschnitt sieht man, dass die Stadtmauer aus Lehmziegeln errichtet wurde

Im Querschnitt sieht man, dass die Stadtmauer aus Lehmziegeln errichtet wurde

Zunächst führt die Straße durch die Neustadt. Dann aber werden die Häuser kleiner und man sieht die Stadtmauer. Die Lehmziegel sorgen dafür, dass die Altstadt gelb wirkt. Diese Stadt ist wie die Wüste die sie umgibt.

Ein Schreiner führt einen Koranständer vor. Diese werden aus einem einzigen Stück Holz gesägt.

Ein Schreiner führt einen Koranständer vor. Diese werden aus einem einzigen Stück Holz gesägt.

Die Altstadt selbst ist verwinkelt. Palast reiht sich an Palast. Oft durch enge Durchgänge verbunden. Moscheen, Minarette, Medresen und viele Menschen die sich durch die Gassen drängen. Links und rechts der Straßen stehen Kunsthandwerker und verkaufen ihre Waren. Die meisten Touristen kommen Usbekistan und Turkmenistan. Und da man sich hier wie dort in einem sehr farbenfrohen, traditionellen Stil kleidet, fühlt man sich hier in die Zeit der Seidenstraße zurück versetzt. In Tausendundeine Nacht.

Der muslimische Friedhof

Der muslimische Friedhof

Die Luft ist trocken und die Temperatur liegt bei 24° C. Zu Haus spürt man noch die Ausläufer des Winters. Hier ist schon der Frühling eingezogen. Im Sommer wird es aber bedeuten heißer. Die “Steinsarkopharge” auf den Friedhöfen tatsächlich nur Grabsteine. Die Toten wurden darunter bestattet.

 

Innenhof eines Palastes

Innenhof eines Palastes

Gegen die Hitze sind die Paläste in kleinere Innenhöfe unterteilt.  Vor den Gebäuden befinden sich oft Veranden, die über mehrere Stockwerke gehen, auf diesen Podesten stand der Thron des Herrschers. Gegenüber, in der Mitte des Hofes war ein ähnliches Postest in gleicher Höhe. Hier stellten die Stammesfürsten, die aus der Wüste kamen ihre Jurte auf. So waren Sultan und Stammesfürsten stets auf Augenhöhe.

 

Detail der Palastmauer

Detail der Palastmauer 

Am nächsten Morgen ging es weiter. Vierhundert Kilometer  durch Wüste Kysylkum , der Osasenstadt Buchara entgegen.

 

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