Kreuz

Drei Tage Klausur auf einem Schloß. Kein Rechner, kein Internet. Zeit um herunter zu kommen und sich auf die Suche zu machen.  Zu diesem Zweck hatte ich die Polariod Impulse im Gepäck und einen passenden Farbfilm der seit 12 Jahren abgelaufen ist. Mich interessiert die Ästhetik dieses Materials.

Wenn wir ehrlich sind, sind und waren Polariods in erster Linie Notnägel. Die Bildqualität war nie besonders beeindruckend und hat man die Polas hauptsächlich für Skizzen oder Eindrücke verwendet oder um die Lichtsituation abzuschätzen. Seit es echtes Polaroidmaterial nur noch abgelaufen gibt und die Filme von Impossible nicht über das Versuchsstadium hinaus kommen, stellt sich mir die Frage wie man solch ein Material beherrscht. Wie kommt es, dass es die einen eine ganze Menge ausdrucksvoller Aufnahmen machen, während andere nur Trash produzieren. An den Zufall glaube ich nicht und so hab ich mich auf die Suche nach Polaästhitik gemacht.

Mein abgelaufener Film hatte einen starken orange Stich. Gelb war noch gut zu sehen grün auch noch.  Das war es aber dann aber auch schon. Nach einigen Versuchen, habe ich schließlich zuerst die Objekte im Bild reduziert und schließlich die Farben. Einfache Bilder in monochromen Farben, damit kann ich leben. Es ist schlussendlich nicht viel anders als in s/w mit einem Sepiaton zu fotografieren.

Schreibtisch mit Kreuz

Dann kam alles anders. Die Kamera zickte und spuckte die Bilder nicht mehr aus. Anscheinend war die in die Filmkassette eingebaute Batterie durch die Blitzaufnahmen am Ende. Wut stellte sich ein. Und getreu dem Motto “die Wut bringt uns weiter” habe ich jetzt  eine Reihe sehr organischer Bilder, die dadurch entstanden sind, dass ich restlichen Fotos einfach aus der Kamera genommen hab und mit einem runden Gegenstand bearbeitet hab.

Wut